Gedanken zum Lauftraining

Seit kurz nach Ostern nehme ich ja an der Anfängergruppe des Lauftreffs am Marienbergpark in Nürnberg teil, wie Ihr in meinem Beitrag „Es läuft“ ja bereits lesen konntet. Auch während des zweiwöchigen Segeltörns schaffte ich es immerhin, zweimal eine Stunde zu laufen, so dass die 8 Minuten-Intervalle beim ersten Training nach dem Urlaub kein Problem darstellten. Im Gegenteil: mir fiel zum ersten mal so richtig auf, wie viel Spaß mir das Laufen macht. Und das überrascht mich selbst ein wenig.

In der Jugend – vor allem im Schulsport – war ich kein guter Läufer. Wenn wir mit der ganzen Klasse einen Waldlauf machten, bekam ich schnell Seitenstechen und vor allem Frust. Ich war zwar in der Leichtathletik beim Sprint und beim Weitsprung damals nicht schlecht (es reichte immerhin mehrfach zur Ehrenurkunde bei den Bundesjugendspielen, unterschrieben vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker). Die die „längeren“ Strecken allerdings – es ging ja nur um 1000m, also zweieinhalb Stadionrunden – lagen mir absolut nicht.

Ich glaube, das Problem damals war, dass es im Schulsport bei uns damals, soweit ich mich erinnere, eigentlich nie ein richtiges Training gab. Es wurde besprochen, was zu tun ist (laufen, springen, werfen, Turnübungen), dann übte man auf eigene Faust – und irgendwann wurde benotet. Wer schon vorher gut in der jeweiligen Disziplin war, bekam eine gute Note, wer vorher schlecht war höchstens eine befriedigende, eher eine ausreichende Note. Ich habe den Sportunterricht immer als reine Leistungsabfrage, jedoch nie als richtigen Unterricht empfunden. Es gab nie ein Versprechen, wie ich es jetzt in der Laufgruppe erleben darf, dass zum Beispiel bis zu den Sommerferien jeder einen 10-Kilometer-Lauf schaffen würde.

Es bringt natürlich nichts, der Vergangenheit hinterher zu trauern. Doch darum geht es mir auch gar nicht. Sondern vielmehr um die Freude an der Bewegung, die ich (wieder-)entdeckt habe – und die Begeisterung darüber, wie man mit einem guten Plan und mit einem langsamen Einstieg in relativ kurzer Zeit merkliche Verbesserungen erreicht. Und dann fühlt es sich auch nicht nach einer ätzenden Verpflichtung an, sondern macht in meinem Fall sogar richtig Spaß!

 

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