Schnee am Großen Arber

profilIm Bayrischen Wald kann man tolle Dinge tun – zum Beispiel auf Zwölftausender steigen. Naja, eigentlich müsste es „12 Tausender“ heißen. Denn natürlich gibt es im Bayrischen Wald nicht die höchsten Berge der Welt, aber immerhin gibt es einige Berge, die Tausend Meter oder höher sind. Und zwölf davon haben wir uns am Wochenende mal angeschaut.

wegweiserVon Nürnberg ging es mit dem Zug über Schwandorf bis nach Watzlsteg. An der Bedarfshaltestelle fuhr der Zug der Oberfrankenbahn trotz Haltestellenwunschanzeige erst mal am Bahnsteig vorbei, hielt aber dennoch rechtzeitig an, um uns noch raus zu lassen. Dort fanden wir auch gleich den Einstieg in unsere Wanderroute, die uns gleich mal zapfig auf die nun kommenden Höhenmeter einstimmte.

wetterAb Schönbuchen folgten wir dem Goldsteig-Abschnitt N12. Der Kreuzfelsen, unser erster Gifel hat zwar „nur“ eine Höhe von 999 Meter, doch jeder fängt mal klein an, und schon wenige Kilometer später hatten wir am Mittagsstein die 1034 Meter erklommen. Die Räuber-Heigl-Höhle war gerade von einer großen Wandergruppe mit Kindern in Beschlag genommen worden, so dass wir sie links liegen ließen und gleich weiter zogen. Eine zünftige Einkehr bei der Kötztinger Hütte durfte natürlich auch nicht fehlen, und das Abwarten lohnte sich sogar, denn der ansonsten recht trübe und wolkenverhangene Tag erlaubte uns auf den folgenden Weg-Abschnitten doch noch einige imposante Ausblicke ins Tal.

caspardavidAm späten Nachmittag trafen wir beim Berggasthof Eck ein, wo wir die Nacht verbringen würden. Erschöpft von den vielen Höhenmetern gingen wir auch recht früh zu Bett, ohne die Ergebnisse des Hawaii-Ironman-Triathlons abzuwarten. Am Sonntag morgen brachen wir auch zeitig auf, stand uns doch mit über 16 Kilometern der anstrengendere Teil unserer Wanderung noch bevor – und schließlich hatten wir einen Bus an der Talstation der Arber-Bergbahn zu erreichen.

kanadaAuch auf dieser Etappe ging es immer entlang des Goldsteigs, diesmal war es der komplette Abschnitt 13, mit dem Ziel „Großer Arber“, dem höchsten Berg im Bayrischen Wald. Leider zog sich das Wetter weiter zu und die „tollen Ausblicke auf den Bayrischen Wald und den Böhmerwald“ blieben uns an diesem Tag gänzlich verwehrt. Das war ein wenig schade, aber dennoch genossen wir die äußerst abwechslungsreiche Landschaft, die uns teilweise an Regenwäldern, teilweise an die Rockie Mountains erinnerte, aber manchmal auch schon richtig alpin wirkte.

enzianEine gute Einkehrmöglichkeit bot sich uns auf dieser Etappe nicht, so dass wir unsere Mittagspause auf dem „Enzian“ einlegten, unserem drittletzten Tausender, wo auch immerhin der kleine und große Arber kurz in Sicht kamen. Beim Aufstieg zum Großen Arber begann es schließlich zu graupeln, wir entdeckten schon vorher immer wieder kleinere Schnee(?)flecken und wussten nicht, ob das nun tatsächlich Schneereste des letzten Winters sein sollten. Als wir jedenfalls den Arber erklommen hatten und auf dem wolkenverhangenen Gipfelplateau das Gipfelkreuz und den Weg zur Bergstation suchten, begann es, begleitet von Blasmusik-Klängen aus dem Nebel, doch tatsächlich kurz zu schneien.

arber2Es war also nicht sehr gemütlich da oben auf dem Großen Arber, und so beschlossen wir, zügig die Abfahrt mit der Bergbahn anzutreten, um mit dem Bus nach Furth im Wald die dreistündige Heimreise nach Nürnberg anzutreten.

hinabDie Wanderung war auf jeden Fall eine Erfahrung, für mich die erste so lange Bergwanderung, und die erste zweitägige Wanderung überhaupt. Die Wege waren teilweise recht herausfordernd, aber das haben wir gerne angenommen und ich glaube auch ganz gut gemeistert und wir haben sicher auch einiges gelernt für unsere anstehende Trekking-Tour auf La Gomera Ende November. Und die Natur des Bayrischen Walds gefiel mir trotz des nicht optimalen Wetters sehr gut und weckte Erinnerungen an Schullandheim-Besuche und Familienurlaube.

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