Hilft Helm?!

Die Hannelore-Kohl-Stiftung wirbt wieder einmal mit einem reisserischen Plakat für das Tragen von Fahrradhelmen. Gestern morgen konnte ich am Bahnhof einige junge Schüler beobachten, die ganz fasziniert waren von der blutigen Szene, das Plakat erzielte bei ihnen offensichtlich eine Wirkung.

Doch helfen Fahrradhelme wirklich? Offenkundig nicht, wie die HKS selbst schreibt:

Mehr als 40 Mio Deutsche fahren regelmäßig Rad, davon tragen etwa 5 % (=2 Mio) einen Helm. Bei polizeilich erfassten Unfällen werden jährlich mehr als 70.000 (0,2 %) Radfahrer im Straßenverkehr verletzt. Dabei erleiden mehr als 23.000 (= 33 %) eine Schädelhirnverletzung, 19.550 (= 85 %) ohne Helm und 3.450 (= 15 %) mit Helm.

(Quelle)

Wenn ein Helm hilft, wieso erleiden dann dreimal soviele Helmträger eine Schädel-Hirn-Verletzung als es ihrem Anteil an der Gesamtmenge der Radfahrer entspricht? Das Geheimnis mag sich in einer anderen Studie verbergen: Helmtragen erhöht das Unfallrisiko. Mögliche Ursachen hierfür?

  • Der Helmträger fühlt sich unter dem Helm sicher und fährt, bewußt oder unbewußt, aggressiver (Risikokompensation).
  • Andere Verkehrsteilnehmer nehmen auf den »geschützen« Helmträger weniger Rücksicht und gefährden ihn. So werden Helmträger von Autofahrern üblicherweise knapper überholt als unbehelmte Fahrer.

(Quelle)

Das einzig Sichere bei einer Helmpflicht scheint wohl zu sein, dass die Anzahl der Radfahrer dadurch dramatisch abnimmt. Und ohne gleich wieder „Verschwörung“ rufen zu wollen, denn noch haben wir ja keine Helmpflicht, wäre das doch bestimmt den meisten Autofahrern ganz recht…

Zur weiteren Lektüre: http://www.erika-ciesla.de/velohelm.html