Weniger Fleisch II

Ein kleines Update nach über einer Woche fleischärmerer Ernährung: es ist nun tatsächlich so, dass ich werktags seit über einer Woche kein Fleisch, keine Wurst und auch keinen Fisch gegessen habe. Das klappt auch ganz gut, um nicht zu sagen ausgezeichnet. Werde demnächst vielleicht auch noch ein bisschen mehr auf Tofu und ähnliches Zeug zurückgreifen, einfach um nicht nur noch Käse mit Käse, Käse und Käse auf dem Brot zu haben. Sehr lecker sind ja auch diese vegetabilen Brotaufstriche in ihren verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Am Wochenende – zweimal zu Besuch bei Freunden – gab es ziemlich viele Würstchen. Das war OK für mich. Ein bisschen Probleme bereitet mir aktuell der Kühlschrank hier im Büro, dort lagern ca. 5 kg Grillwürste, die von einer Party am Wochenende übrig blieben. Da entsteht schon ein bisschen die Verlockung, einfach mal kurz den Grill anzuwerfen… Aber auch das ist nicht wirklich ein richtiges Problem, nur eine Provokation, wenn man so will.

Ob ich Gewichtsverlust verzeichnen kann? Schwer zu sagen, tendiere eher zu „nein“. Aber wir müssen uns sowieso erst mal eine besser funktionierende Waage besorgen, die aktuelle wiegt je nach Fußstellung schon mal mit bis zu 5 kg Toleranz – und zeigt mir Schwergewicht von über 100 kg sowieso noch nicht mal die Gramm an… Aber dies hier ist ja auch kein Abnehmblog, wie es einige andere „Schwergewichte der Blogosphäre“ seit kurzem betreiben und welches ich interessiert verfolge.

Fußball-Logik?

Aus dem ZDF-Morgenmagazin:
„Der [Verein XY] muss jetzt auf ein Wunder hoffen, alles andere ist relativ unwahrscheinlich.“

Mmm-Hm…

Kommt Guantanamo 2.0?

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(Bild: Dataloo)

Nachdem die Bundesregierung – allen voran Innenmisiter Wolfgang Schäuble (noch so ein Sohn der Baden-Württembergischen CDU), aber auch Genossin Zypries – gerade am totalitären Überwachungsstaat zu arbeiten scheint, wird nun auch ein rechtsstaatlich völlig indiskutables Gefängnis wie das der Amerikaner in Guantanamo, für Deutschland immer denkbarer, denn Schäuble sieht den Grundsatz der Unschuldsvermutung im Kampf gegen „den Terror“ nicht gegeben. Da hat dann auch der schwachsinnige Spruch, „Wer unschuldig ist, hat ja eh nichts zu befürchten“, vollends seine Berechtigung verloren.

Ich fürchte wirklich, der „Big Bang“ wird bald kommen, ein grosser Anschlag in Deutschland, dem dann im Gegensatz zu den Kofferbombern vom letzten Sommer (deren Hintermänner auch noch nicht bekannt sind, ein nachrichtendienstlicher Hintergrund wird zumindest vermutet), auch Menschen zum Opfer fallen werden. Denn Schäuble braucht langsam handfestere Argumente für seine immer unverhältnismässigere Politik im Kampf gegen die Bevölkerung den ausgedachten Terror. Irgendwer wird schon dafür sorgen.

[Update, 13:50] Schäubles Menschenbild wird auch sehr schön an folgendem Satz deutlich: „Die Unschuldsvermutung heißt im Kern, dass wir lieber zehn Schuldige nicht bestrafen als einen Unschuldigen zu bestrafen“. Er sieht also nur in jedem elften Menschen einen „Unschuldigen“, die anderen zehn sind für ihn erst mal Terroristen. Das muss man sich mal vorstellen…

Weitere Links:
Mein-Parteibuch.com: Rücktritt von Wolfgang Schäuble überfällig
Duckhome: Nix Stasi 2.0 – Schäuble will die Diktatur

zwei Sätze des Tages

Auch wenn beide nicht direkt was miteinander zu tun haben….

  1. „Mir wäre es ganz lieb, wenn wir vorerst umständliche Briefwechsel vermeiden könnten.“
  2. „Exzellenzinitiative gescheitert, Rektorat verteilt BILD“

Weniger Fleisch

Weniger Fleisch zu essen – das ist ein Vorsatz, der sicher nicht leicht umzusetzen sein wird. Ich liebe ja Fleisch und Wurst in vielen (nicht allen) möglichen Varianten. Aber die Argumente gegen den Fleischgenuss sind derart erschlagend, dass ich zumindest die Menge deutlich einschränken möchte. Das fängt bei persönlichen Gründen wie dem Abnehmen an, geht über den okonomischen und ökologischen Schwachsinn sowie die Grausamkeit, die die Massentierhaltung darstellt und hört bei dem Respekt für die Mitbewohner auf diesem Planeten wohl noch lange nicht auf.

Aber gerade der letzte Punkt lässt mich dann doch nicht komplett vom Fleischkonsum Abstand nehmen. Ethisch gesehen ist es doch eine Anmaßung zu sagen, dieses Lebewesen (Pflanze) darf ich essen, dieses andere (Tier) aber nicht. Zum Fructarier werde ich sicher nicht. Tiere essen Pflanzen und andere Tiere, viele sogar beides, vor allem große Säugetiere. Und der Mensch unterscheidet sich biologisch gesehen ja zum Beispiel von Bonobo und Schimpanse nicht mehr, als diese beiden sich unterscheiden, ist also – biologisch gesehen – auch ein Tier. („Pan Narrans“ – der geschichtenerzählende Affe, wie uns Terry Pratchett und seine Mitautoren Ian Steward und Jack Cohen so passend beschrieben haben).

Natürlich ist mit diesem Respekt auch verbunden, dem „Mitbewohner“ (ich bleibe mal bei diesem Begriff, tue mich mit „Kreatur“ oder „Geschöpf“ etwas schwer) kein unnötiges Leid zuzufügen, womit wir wohl wieder beim Themas Massentierhaltung wären. Für die Unmengen, die wir an Fleisch fressen wollen ist sie sicher notwendig, aber ich glaube nicht, dass sie auch tatsächlich tiergerecht möglich ist. Und gerade unter ökologischen Gesichtspunkten (Landverbrauch, Wasserverbrauch, Energieverbrauch) müsste man sie wohl sofort verbieten. Wenn wir alle wieder nur noch einmal die Woche Fleisch essen würden, wäre das vermutlich auch kein Problem mehr.

Ich werden nun weniger Fleisch essen. Mal sehen, ob das so funktionieren kann. Als ich damals das Rauchen aufhörte, war mir klar, dass es „ein bisschen Rauchen“ für mich nicht geben kann und geben wird. Ob das mit dem Fleischverzehr genau so sein muss? Ich hoffe nicht. Bewusste, gesunde Ernährung kann es geben – gibt es bewussten und gesunden Drogenkonsum?

Die CDU in Baden-Württemberg

Familiär „vorbelastet“ stand ich schon immer der SPD nahe, mittlerweile würde ich mich irgendwo bei rot-grün einordnen, kann gut damit leben, Mitglied einer Partei zu sein und trotzdem meine eigene Meinung zu haben und diese auch vertreten.

Die CDU hingegen, war für mich schon immer ein wenig wie der Beelzebub, ist mit dem meiner Meinung nach teilweise unchristlichen Verhalten einer ihrer Mitglieder sicher auch nicht ganz unschuldig an meiner Abneigung gegenüber Religion – und wie man „sowas“ wählen kann, war für mich sowieso noch nie nachvollziehbar. Dass es die Republikaner nur relativ kurz in den Landtag von Baden-Württembergisch geschafft haben, liegt wohl vor allem daran, dass sich das hier durchaus vorhandene rechte Wählerspektrum bei der CDU ganz gut aufgehoben fühlen dürfte.

Und nun bestätigen Noch-Ministerpräsident Oettinger und seine Spiessgesellen diesen Eindruck in einer unverblümten Weise, dass einen das kalte Grauen erfasst. Der eine spielt das Mitläufertum in der Nazizeit zur Widerstandsbewegung herunter – und die anderen bejubeln ihn dafür noch – und sehen ihn schon auf halbem Weg ins Kanzleramt. Die Tatsache, dass in internen Kreisen vorher über Oettingers Trauerrede für Filbinger diskutiert wurde beweist, dass es sich um eine eindeutige Provokation handelte. Das darf doch alles nicht wahr sein!

Aber auswandern ist ja auch keine Lösung, noch habe ich Vertrauen in unsere Demokratie, dass sie mit solchen verdeckten Angriffsversuchen fertig wird. Es bliebt, genau hinzuschauen, wer Oettinger und seine Kumpane nun alles einfach weiterwerkeln lässt.

Not My Landesvater

Wer Umweltschützer des Landesverrats bezichtigt und nun auch noch die Nazi-Vergangenheit verstorbener Parteifreunde kleinredet, ist eindeutig nicht mein Landesvater:
Not My Landesvater

Herr Oettinger: treten Sie zurück!

Magreb

Ja, nee, is klar, Al Qaida war das, hat sich ja auch dazu bekannt und so. Fall erledigt. Jetzt müssen „wir“ natürlich in Nordafrika dringend aufrüsten, im Krieg gegen den Terror.

Dass man auch in Algerien genau hinsehen sollte, zeigte mir eindrücklich ein Radio-Feature im Deutschlandfunk: „Treibsand -Ein Spiel mit Geiseln in der Wüste“ von Bettina Rühl, welches leider nur als Manuskript, nicht als Audio-Download vorliegt. Es zeigt sehr schön, wie eine islamistische Drohkulisse von durch algerischen Geheimdiensten unterwanderten Terrororganisationen aufgebaut wurde. Das Schlüsselwort hier ist Kulisse – hinter der Fassade gab es eine solche Bedrohung wohl nicht in dieser Form.

Ein interessanter weiterführender Artikel, den ich gerade beim googeln zu den Stichworten „GSPC Algerien Geheimdienst“ entdeckt habe: Algerien: Terrorismus im Dienste der Großmächte?.

Ich möchte sicher keine Verschwörungstheorie an die Wand malen, aber wenigstens zum genauen Hinsehen – und Hinterfragen der Nachrichtenmeldungen – anregen.

Höhlenmenschen bei SPON?

Bei SPON kommentierte ein Herr namens Claus Christian Malzahn zum Thema Antiamerikanismus. Sein Anlass: laut einer Umfrage halten 48% der Deutschen die USA für gefährlicher als Iran. Für Herrn Malzahn mag dies Antiamerikanismus sein, wenn man erst einmal die Fakten vergleicht, werden im Namen und Auftrag der USA aber deutlich mehr Menschen umgebracht als im Namen und Auftrag des Iran. Antiamerikanismus oder objektive Betrachtung der Sachlage? In amerikanischen Internierungslagern auf Kuba wurden zeitweise bis zu 1000 Menschen (Menschen! Ich fürchte, man muss es extra dazu sagen) ge3en jede rechtliche Grundlage unter widrigen Umständen festgehalten und teilweise sogar gefoltert. Viele von ihnen noch immer. Der „Aufschrei“ der westlichen Nationen ist relativ zurückhaltend, auch in den Medien spielen die Internierungslager auf Guantanamo eher eine untergeordnete Rolle. Aber wenn sich 15 britische Marinesoldaten bewaffnet der iranischen Küste nähern und deshalb (also immerhin mit der konkreten Anschuldigung, iranisches Hoheitsgebiet verletzt zu haben, ob diese nun berechtigt ist oder nicht) vom Iran für einige Tage (sicher nicht unter luxuriösen Bedingungen und auch zu Propagandazwecken) festgesetzt werden, ist der Bohei allerorten riesig.

Um das Weltbild von Herrn Malzahn besser verstehen zu können, muss man seinen Kommentar weiter lesen. Dort bezeichnet er es als bigott, wenn man „sich abends die neuesten Folgen von „24“ reinziehen und am nächsten Morgen über Guantanamo klagen“ würde. Kurze Erklärung: „24“ ist eine amerikanische Fernseh-Serie, nicht etwa Dokumentation sondern Fiktion. Die „Random Jack Bauer Quotes“ auf dieser Website stammen aus dieser Serie. Jack Bauer arbeitet in dieser Serie als Aussenagent für eine fiktive (!) Anti-Terror-Organisation der US-Regierung – und ist bei der Auswahl seiner Verhörmethoden nicht gerade sehr zimperlich, schliesslich hat er immer weniger als 24 Stunden Zeit, die Welt (oder zumindest die USA) vor weiteren terroristischen Anschlägen zu warnen. „Gefahr im Verzug“, wie man juristisch so schön sagt. Trotzdem erlaubt kein Menschenrecht der Welt die von Jack Bauer angewandten Methoden – aber hier kommt auch gleich der wichtigste Unterschied ins Spiel: Welt – Fiktion. Genau so wie Jack Bauers Methoden ist auch der Terrorismus, der in „24“ dargestellt wird, fiktional. Und ich denke, die meisten „24“-Fans wissen sehr wohl, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden.

Eine sehr schöne Antwort auf Malzahns Bigotterie-Vorwurf bietet heute ein Satz von Malte bei Spreeblick: „[…]nur Neandertaler beißen in die Höhlenwand, wenn sie dort die Zeichnung eines Büffels sehen.„. Um einer Beleidigungsklage vorzubeugen, gehe ich bei dem SPON-Kommentatoren statt von mangelndem Evolutionsfortschritt lieber von einer etwas defizitären Medienkompetenz aus.

Auch spricht Herr Malzahn von den „wahnsinnigsten Verschwörungstheorien“ gegenüber den USA. Verschwörungstheorie scheint das neue KO-Kriterium zu sein, Andersdenkende mundtot zu machen. Dass es in der Realität durchaus Beispiele für wirkliche Verschwörungen gibt (nicht nur Verschwörungs“theorien“), die dann auch gerne mal Terroristen in die Schuhe geschoben wurden, blendet er geflissentlich aus. Das Gladio-Netzwerk von NATO, CIA und britischem MI6 war (ist?) nämlich – ebenso wie z.B. das Celler Loch – alles andere als Fiktion. Selbst das Abgleiten der deutschen Studentenbewegung in die Gewalt geschah ja – wenn auch verdeckt – nicht ohne Hilfe staatlicher Stellen… Und man darf wohl davon ausgehen, dass von den Operationen, die die CIA auf diesem Gebiet verübt hat, nur die wenigsten tatsächlich je bekannt werden (oder ist es etwa schon wieder eine Verschwörungstheorie, wenn man einem Geheimdienst unterstellt, sein Handwerk einigermassen zu beherrschen?). So etwas muss doch benannt werden können, ohne dass es gleich als das wirre Geschwätz von Verschwörungstheoretikern abgetan wird. Auch ist es durchaus immer hilfreich hinzusehen, wem der Terror tatsächlich nützt.

Ich wäre der letzte, der den religiösen Fanatismus der iranischen Ajatollahs verteidigen wollte, aber jegliche Kritik an der amerikanischen Aussenpolitik – und ihrer objektiven Gefährlichkeit für Mensch und Natur – immer pauschal als antiamerikanistisch abgestempelt zu sehen, läuft mir mindestens genau so zuwider.
Update datetime=“2007-04-10T20:01:47+00:00″: den Link zu Malzahns Kommentar habe ich nicht absichtlich weggelassen, sondern schlicht vergessen: http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,474554,00.html

„wir nennen es Bloggen, doch es ist nur lautes Denken“

So beschreibt Johnny Haeusler diese Sache in seinem Artikel Fünf Jahre Spreeblick – und damit trifft er für mich den Nagel auf den Kopf. Wie so oft.

Spreeblick war das erste Blog, das ich regelmäßig gelesen und kommentiert habe – damit befinde ich mich offenbar in bester Gesellschaft, denn bei nilz und Renè war es wohl auch so. Und letztendlich war Spreeblick auch für mich die Hauptinspiration, selbst ein wenig „lauter zu denken“.

Mit seinem Artikel hat Johnny („ein bisschen pathetisch“) ein scheinbar hohes Ziel des Künstlers bei mir erreicht, er hat mich ein bisschen zum weinen gebracht – aber das mag auch daran liegen, dass ich dank Acomplia in letzter Zeit ein paar Meter näher am Wasser gebaut habe. Ich bin somit eher ein leichtes Opfer.

Also: Herzliche Glückwünsche von einem Fan (damals in Böblingen hab ich zwar nur auf den Hauptact gewartet, aber wenn ich gewusst hätte, was später noch alles so kommt, hätt‘ ich vermutlich bei der einen Vorgruppe genauer hingeschaut…) und weiterhin alles Gute für Euch und Spreeblick! Ich wünsche auch viel Erfolg mit Adical! Denn wenn man sieht, was bei AdSense so abgeht, wo keiner außer Google weiß, was mit dem ganzen Geld passiert, das Leute erwirtschaftet haben, die dann einfach aus dem Programm geworfen werden, ist es glaube ich eine sehr gute Idee, die Werbung in Weblogs selbst in die Hand zu nehmen….

Cheers!