Zum Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten

Am heutigen Tag tritt in Baden-Württemberg das „Gesetz über die Ladenöffnung in Baden-Württemberg und zur Änderung anderer Vorschriften“ in Kraft, wonach (kurz zusammengefasst) die Läden von Montag bis Samstag rund um die Uhr öffnen dürfen. Ich bin hin und hergerissen, was ich davon halten soll. Einerseits gibt es einige gute Argumente gegen diese Liberalisierung: wer möchte schon rund um die Uhr arbeiten müssen (wobei wir hiervon ja noch weit entfernt sind). Auch wird gerne das „Innenstadtsterben“ als Argument gegen die Freigabe der Ladenöffnungszeiten angebracht, wobei hierfür andere Argumente vermutlich ausschlaggebender sind, hauptsächlich dürfte dies wohl das weitgehende Fehlen kostenloser Parkplätze sein, die bei den Einkaufszentren auf der grünen Wiese massig vorhanden sind.

Andererseits werde/würde ich persönlich von längeren Öffnungszeiten profitieren, sind meine eigenen Arbeitszeiten an manchen Tagen doch auch sehr, sagen wir flexibel. Und da stellte ich mir die Frage: wieso sollen ausgerechnet die Mineralölkonzerne oder die Mitropa das Monopol darauf haben, die Menschen rund um die Uhr mit den Dingen des täglichen Bedarfs zu versorgen?

Für einige Menschen könnten die neuen Ladenöffnungszeiten ja durchaus auch eine Chance bedeuten. Wenn man z.B. einmal nach England blickt, gibt es dort viele kleine Läden, wohl meist familienbetrieben, die rund um die Uhr Lebensmittel und ähnliches verkaufen. Vielleicht folgt ja der „Onkel-Ali“-Laden (‚Tschuldigung) um die Ecke (immer geöffnet, ausser sonntags) den sowieso schon weitgehend verschwundenen Tante-Emma-Laden (Öffnungszeiten: Mo-Fr 8:30-12:30, Mo, Di, Do, Fr, 14:30-18:30, Sa 8:30-12:00) nach.