Zweites Leben? Pah! Nicht für Dich

Es gibt Menschen, die sehen in der virtuellen 3D-Welt „Second Life“ so etwas wie das nächste World Wide Web. Ich hoffe, diese Leute haben Unrecht. An dieser Stelle möchte ich nicht verleugnen, dass Second Life bei mir aktuell eine relativ große Frustration hervorruft, weil es auf meinem Rechner, der bis jetzt noch jedes Spiel klaglos zum Laufen brachte, einfach nicht funktionieren will (Crash beim Startup, Trotz neuestem Grafikkartentreiber und Erfüllung der Systemvoraussetzungen). Doch das wäre ja nicht weiter schlimm, es ist nur ein Spiel (so habe ich es zumindest seither betrachtet).

Und da haben wir auch schon eine der größten Schwachstellen von Second Life aufgedeckt: die für den Zugang benötigte proprietäre Software. Diese gibt es zwar für die zwei bis drei verbreitetsten Betriebssysteme, aber damit hat es sich auch schon. Und diese gibt es nur in der jeweils aktuellsten Version vom Hersteller Linden Labs. Alternativen? Fehlanzeige. Während es mir bei anderen Ebenen des Internets frei gestellt ist, mir z.B. einen kommerziellen oder einen freien Client zu wählen, bin ich bei Second Life auf die Gnade und technischen Fähigkeiten eines einzigen Herstellers beschränkt. So wird das eher nichts. Erst wenn es ein standardisiertes, offenes Protokoll gäbe, könnte ich mir vorstellen, dass sich eine 3D-Welt wie „Second Life“ als Netzplattform („das neue WWW“) etablieren kann.

Vielleicht stehen dann auch Realms zur Verfügung, die nicht die jetzige, schwüle Second-Life-Optik haben…

4 Antworten auf „Zweites Leben? Pah! Nicht für Dich“

Stimme dir zu. Das Proprietäre daran hat keine Zukunft. Aber das betrifft nicht nur das leidige Thema des zickigen und ressourcenhungrigen Clients, sondern auch des Providers: es wird sicher Bemühungen geben, so eine Technologie auf andere, „offene“ (nicht unbedingt im Sinne von Open Source, aber vielleicht ja doch) Füße zu stellen. Niemand wird die „neue Welt“ einem einzelnen Unternehmen überlassen.

[…] Nun habe ich es – auch dank der tatkräftigen Unterstützung des Linden Labs Supports – doch noch in Second Life reingeschafft. Habe nun auch schon die eine oder andere Stunde in dieser virtuellen Welt verbracht, diese Zeit kam mir aber danach meist als verschwendete Zeit vor. Wenn man in SL niemanden kennt, ist der Aufenthalt dort recht, sagen wir, eintönig. Durchsucht man die Interaktive Karte nach grossen Avatar-Ansammlungen, stösst man zumeist auf Casinos oder Erotik-Angebote. Super. Davon habe ich in Form von Spam schon genug in meinem Posteingang, den Aufenthalt in einer virtuellen Welt möchte ich mir nicht auch noch damit „versüssen“. […]

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