Weniger Fleisch

Weniger Fleisch zu essen – das ist ein Vorsatz, der sicher nicht leicht umzusetzen sein wird. Ich liebe ja Fleisch und Wurst in vielen (nicht allen) möglichen Varianten. Aber die Argumente gegen den Fleischgenuss sind derart erschlagend, dass ich zumindest die Menge deutlich einschränken möchte. Das fängt bei persönlichen Gründen wie dem Abnehmen an, geht über den okonomischen und ökologischen Schwachsinn sowie die Grausamkeit, die die Massentierhaltung darstellt und hört bei dem Respekt für die Mitbewohner auf diesem Planeten wohl noch lange nicht auf.

Aber gerade der letzte Punkt lässt mich dann doch nicht komplett vom Fleischkonsum Abstand nehmen. Ethisch gesehen ist es doch eine Anmaßung zu sagen, dieses Lebewesen (Pflanze) darf ich essen, dieses andere (Tier) aber nicht. Zum Fructarier werde ich sicher nicht. Tiere essen Pflanzen und andere Tiere, viele sogar beides, vor allem große Säugetiere. Und der Mensch unterscheidet sich biologisch gesehen ja zum Beispiel von Bonobo und Schimpanse nicht mehr, als diese beiden sich unterscheiden, ist also – biologisch gesehen – auch ein Tier. („Pan Narrans“ – der geschichtenerzählende Affe, wie uns Terry Pratchett und seine Mitautoren Ian Steward und Jack Cohen so passend beschrieben haben).

Natürlich ist mit diesem Respekt auch verbunden, dem „Mitbewohner“ (ich bleibe mal bei diesem Begriff, tue mich mit „Kreatur“ oder „Geschöpf“ etwas schwer) kein unnötiges Leid zuzufügen, womit wir wohl wieder beim Themas Massentierhaltung wären. Für die Unmengen, die wir an Fleisch fressen wollen ist sie sicher notwendig, aber ich glaube nicht, dass sie auch tatsächlich tiergerecht möglich ist. Und gerade unter ökologischen Gesichtspunkten (Landverbrauch, Wasserverbrauch, Energieverbrauch) müsste man sie wohl sofort verbieten. Wenn wir alle wieder nur noch einmal die Woche Fleisch essen würden, wäre das vermutlich auch kein Problem mehr.

Ich werden nun weniger Fleisch essen. Mal sehen, ob das so funktionieren kann. Als ich damals das Rauchen aufhörte, war mir klar, dass es „ein bisschen Rauchen“ für mich nicht geben kann und geben wird. Ob das mit dem Fleischverzehr genau so sein muss? Ich hoffe nicht. Bewusste, gesunde Ernährung kann es geben – gibt es bewussten und gesunden Drogenkonsum?

9 Antworten auf „Weniger Fleisch“

Ich denke, beim Fleisch kann man das mit „nur noch ein bischen Fleisch“ schon ganz gut bewerkstelligen. Es muss halt nicht immer das Schnitzel oder der Aufschnitt sein, es tut sehr gut auch ein Käse, wobei man sich beim Käse wirklich problemlos durch eine gut sortierte Käsetheke essen kann, ohne Hunger auf Fleisch zu bekommen. Ziemlich erstaunlich finde ich da, dass viele Menschen gar nicht wissen, was es für grandiose Käsen gibt. Dabei müsste man bloß mal an der Käsetheke fragen.

Aber es gibt doch auch Räucherkäse 🙂

Ich esse auch gerne Fleisch, aber was Du schreibst ist so wahr. Die Konsequenz muss ein gemäßigter Fleischkonsum sein, und das geht – mit Gewöhnung. Es ist wie mit Schokolade. Wenn man einmal runter vom Stoff ist, geht es gut, zu verzichten. Ab und zu dann mal richtig zulangen ist dann legitim, finde ich. Also anders als beim rauchen – mäßigen geht.

Gute Idee, Dein Vorsatz – z.B. auch zusätzlich, weil Massentierhaltung (leider auch für Milch) große Mengen Treibhausgase (Methan, CO2 usw.) mit sich bringt und einfach ineffizient ist (glaub man braucht im Schnitt ca. 7 pflanzliche Kalorien um eine tierische zu erzeugen).

„Ethisch gesehen ist es doch eine Anmaßung zu sagen, dieses Lebewesen (Pflanze) darf ich essen, dieses andere (Tier) aber nicht.“ – kann ich verstehen, aber ich denke, das geerntete Sojabohnen nicht so viel Schmerzen spüren wie etwa Schlachtvieh, das z.B. auch mal mit gebrochenen Beinen oder in der größten Hize durch halb Europa gekarrt wird (schon weil weitgehend das Gehirn und zentrale Nervensystem fehlt)
-> kleineres Übel – klar, wenn ich Photosynthese könnte, wäre das ideal 😉

„Tiere essen Pflanzen und andere Tiere, viele sogar beides, vor allem große Säugetiere. Und der Mensch … auch ein Tier.“ – klar ist der Mensch biologisch gesehen auch nur ein Tier aber eben auch etwas mehr als das – wir können uns (wie Dein Post zeigt) Gedanken machen, ob das eigentlich ok ist, was wir da so machen – wir sollten nicht nur durch Instinkte geleitet sein wie andere Tiere. Zudem sind wir als Allesfresser in der glücklichen Lage (anders als z.B. ein Wolf), auch prima ohne jede tierische Nahrung/Produkte auszukommen – teste ich jetzt schon recht erfolgreich seit über 10 Jahren 😉

[…] Für mich heisst das also: Gewicht reduzieren, Insulinbedarf reduzieren, weiter Gewicht reduzieren. Und ähnlich wie majoran möchte auch ich dies hauptsächlich über eine gesündere und ausgewogenere Ernährung erreichen, aber auch unbedingt über mehr Bewegung, denn auch auf dieser Baustelle habe ich eindeutig Defizite. Ausser gelegentlichem Geocaching und dem morgendlichen Spaziergang von der Haustür zum Bahnhof (ca 15 Minuten – und abends nochmal) ist da nicht viel. […]

Flexitarier…

Die Welt ist nicht schwarz-weiß, auch wenn uns ein aufkeimender Podcast das derzeit suggerieren will.

Warum sollte man sich also vor die Wahl Fleisch oder kein Fleisch stellen lassen? Stefan Sommer vom Iguana/Roadkill-Blog hat aus diesem Grund di…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.